Bezirkswanderung von Zollern 2/4 nach Zollern 1/3
Rundwanderung von Zollern 2/4 nach Zollern 1/3 am 5. März 2023
27 Teilnehmer aus den Abteilungen Dorsten, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Castrop-Rauxel haben sich bei der Wanderung auf dem Rundweg beteiligt. Kurze Erläuterungen der Wanderführerin Birgit zu der Bergarbeitergeschichte rundeten den gelungen Wandertag ab.
Nach einer Stärkung im Pferdestall, der Gastronomie auf der Zeche Zollern, traten unsere Gäste den Heimweg von dem nahegelegen Bahnhof in Bövinghausen an.
Wir hoffen Euch hat der Tag so gut gefallen, wie er uns gefallen hat.
- 10.00 Uhr - Treffen der Castrop-Rauxeler Teilnehmer vor dem Parkplatz des Industriemuseums der Zeche Zollern 2/4 in Dortmund-Bövinghausen.
- 10.03 Uhr Abholung der SGV-Abteilungen Dorsten, Recklinghausen und Gelsenkirchen am Bahnhaltepunkt der Emschertalbahn in Bövinghausen.
- Zusammentreffen und Begrüßung der Abteilungen am runden Platz der Zechensiedlung Kolonie Landwehr in Bövinghausen
- Beginn der Rundwanderung durch das renaturierte Dellwiger Bachtal, vorbei am Fuß der Halde der Zeche Zollern 2/4.
- Fotopause am Wasserschloss Haus Dellwig, über die Felder, danach parallel zur Emschertalbahntrasse in Richtung Bärenbruch-Grünanlage.
- Rast auf der Aussichtsplattform über der ehemaligen Bergehalde von Zollern 1/3 mit Blick auf die Martener Kirchtürme
- Maschinenhalle der Zeche Zollern 1/3 - vom Bärenbruch kommend zeigen sich neuerdings Löcher im Dach.
- Kurze Erläuterung zur Maschinenhalle der Zeche Zollern 1/3 an der Kirchlinder Straße - leider kein Jugendstil wie die Maschinenhalle von Zollern 2/4 - das ist ja wohl wirklich ein "Lost Place" meint einer der Teilnehmer.
- Quer durch die Zollernsiedlung der Zeche 1/3 an der Zollernstraße in Kirchlinde aus dem Jahr 1913. Liebevoll von der LEG saniert, wird die Siedlung zum neuen Fotomotiv.
- Vorbei an der historischen Fassade des Krankenhauses St. Josef gelangen wir zum katholischen Friedhof Kirchlinde.
- Ein Obelisk des damaligen Bergbauunternehmens Gelsenkirchener Bergwerks-AG dient als Grabstein und Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks auf Zollern 1/3 im Jahr 1898.
- Parallel wurde für weitere Opfer des Brandunglücks ein zweiter Obelisk auf dem evangelischen Friedhof im Olleroh-Wäldchen aufgestellt (den "Zwilling" in Marten haben wir heute nicht besucht").
- Zitat aus der Dortmunder Zeitung vom 29. Mai 1898:
"Kirchlinde, 27. Mai. Eine Verwechselung zweier Leichen hatte, wie mitgeteilt, bei der Beerdigung der verunglückten Bergleute stattgehabt, die Leiche des evangelischen Bergmanns Schelte war auf dem katholischen Friedhofe in Kirchlinde und die des Katholiken Kortmann auf dem evangelischen Friedhofe in Marten beigesetzt worden. Gestern ist ein Umtausch der Leichen vorgenommen worden, die beiden Särge mußten zu dem Zwecke noch einmal aus dem Grabe gehoben werden. Die Geistlichen haben eine nochmalige Einsegnung der Leichen nach den Vorschriften der betr. Konfessionen vorgenommen." - Berichte in der Tagespresse aus Mai 1898 vermitteln das Grauen, das das Brandunglück für die Bevölkerung in Kirchlinde darstellte. Die Berichterstatter stellen zudem fest, dass die Sarg-Bestattungen deutlich würdevoller waren als Bergarbeiterbegräbnisse einige Jahre zuvor.
- Wir verlassen den Friedhof. Beim Blick nach Norden durch die kahlen Bäume fragt ein Teilnehmer: "Was ist denn das für eine Halde?" Tatsächlich wirkt der Hügel des Bodelschwinger Waldes in unserem Bergwerkskontext eher wie eine Halde.
- Wir wandern über die Westricher Felder zurück in Richtung der Zeche Zollern 2/4. Dabei haben wir die ganze Zeit die beiden Zechentürme als Ziel vor Augen.
- Genauer gesagt: Die ursprünglichen Zechentürme über den Bergbauschächten 2 und 4 waren verschrottet worden. Heute stehen hier als Ersatz die Fördertürme der Zeche Friedrich der Große in Herne und der Zeche Wilhelmine Victoria in Gelsenkirchen.
- Die SGV-Abteilungen kehren im Anschluss an die Rundwanderung im Restaurant "Pferdestall" auf dem Gelände des Industriemuseums ein.